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Tabak oder Ta-back Original oder gebacken, was ist besser. |
TABAKWISSEN |
DIE VERKOSTUNG IM "GRÜNSPAN" |
Fotos copyright 2008 © Chris Hembach & Thomas Schober |
EIN ARTIKEL VON CHRIS HEMBACH |
Es war der 3. April so gegen 19.00 Uhr, einer der ersten schönen Tage dieses Jahres neigte sich zu Ende, als sich eine kleine Runde Pfeifenraucher zu einer Tabakverkostung traf. Ort des Geschehens war das Restaurant Grünspan im 16. Wiener Gemeindebezirk. Mit dabei waren Christian Zach und Wolfgang Latt, zwei Pfeifenprofis und Tabakexperten, Jürgen Riedl, seiner Nase entgeht keine noch so kleine Geruchsnote, Thomas Schober, der Mann vom Fach und meine Person Christian Hembach, passionierter Pfeifenraucher. Zur Verkostung standen Marlin Flake und Hal o´the Wynd von Rattray´s, sowie Orlik´s Golden Sliced und von Pfeifen Huber München der Balkan. Alle Tabake standen sowohl im Original, als auch in der gebackenen Version zur Verfügung. Vor allem der Vergleich original gegen gebacken stand im Interesse dieser Veranstaltung. Nach ein paar kulinarischen Genüssen, ging es auch schon mit der Verkostung los. Information über das Tabakbacken: Original verschlossene Tabakdose im Backofen bei 80°C - 85°C, wenn möglich mit Umluft, mindestens 5 Stunden backen. Offene Tabake backen Sie in einem gut verschlossenen Schnappdeckelglas bzw. Einsiedeglas. Da der Deckel eckiger Tabakdosen beim Erhitzen leicht aufspringt, sollte dieser entsprechend gesichert sein (z.B. mittels einer Schraubzwinge). Rattray´s MARLIN FLAKE: Schon im Geruch ist ein Unterschied feststellbar. Während das Original sehr nach Brotteig und nur ein wenig nach Frucht (Marille, Zwetschke) und Honig riecht, besticht die gebackene Version mit einer herrlichen Süße und viel Frucht, mit ein wenig Biskuit und Marillenmarmelade gefolgt von etwas Honig. Ebenso ist ein Unterschied beim Rauchen feststellbar. Das Original weist immer wieder Spitzen und kleine Geschmacksveränderungen vor, während die gebackene Version über die gesamte Füllung weg, runder und ausgewogener erscheint. Zusätzlich hat der gebackene Marlin Flake ab der halben Füllung noch eine herrliche, sich steigernde Honigsüße, die beim Original nicht so eindeutig festzustellen ist. Der Marlin Flake ist ein mittelstarker Tabak. Das stopfen und anzünden der Probe ist typisch für Rattray Tabake unproblematisch. Das Glimmverhalten ist gut und von einem Brennen auf der Zunge war keine Rede. Ebenso wurde die Raumnote als angenehm und nicht aufdringlich eingestuft. Rattray´s HAL O´THE WYND: Beim HOTW gingen die Meinungen um 180 Grad auseinander. Gebacken oder original, wir konnten keine einheitliche Meinung finden. Die Geruchsprobe wies beim Original viel Brot, leichte Frucht und ein paar scharfe, zitronenartige Nebengerüche auf. Bei der gebackenen Version war etwas mehr Süße und der Geruch war um ein wenig fruchtiger. Während des Rauchens teilten sich dann die Meinungen. Die einen gaben der gebackene Version den Vorzug und empfanden diese als runder und harmonischer im Geschmack und stellten beim Original sogar ein leichtes Kratzen im Hals fest. Die anderen konnten sich nicht so recht damit anfreunden. Zu intensiver Geschmack, pelziger Geschmack auf der Zunge, zunehmende Schärfe, bis dahin das keine Nuancen mehr spürbar waren. Der HOTW wurde von mittel bis stark eingestuft. Anzünden, Glimmverhalten, Glimmdauer und die Raumnote wurden als gut empfunden. Orlik´s Golden Sliced: Im Geruch ist nur ein kleiner Unterschied feststellbar. Beide Versionen weisen eine angenehme Note nach Brot und Honig/Met auf. Beim Original riecht man noch ein wenig Marille, was sich in der gebackenen Versionen zu einem leichten Geruch nach Zwetschke wandelt. Im Rauch war das Original sehr abwechslungsreich. Die Süße kam und ging und das wurde als sehr interessant empfunden. Die gebackene Version war viel gleichmäßiger. Eine gleichbleibende Süße und weniger Spitzen. Insgesamt ein leichter angenehmer Tabak mit besten Raucheigenschaften, so wurde der Orlik Golden Sliced empfunden. Pfeifen Huber München Balkan Mixture: Eine Latakia Mischung, die dem Balkan Sobranie 759 nachempfunden ist. Im Geruch eine herrlich rauchige Note mit leichter Süße im Hintergrund. Die Geruchsnoten ändern sich bei der gebackenen Version nicht, sondern werden intensiver. Ebenso hält der Huber Balkan auch im Rauch was der Geruch verspricht. Wiederum schmeckt der Gebackene nicht anders, sondern intensiver. „Eine ausgewogene Latakia Mischung, die durch das Backen eindeutig an Geschmacksintensivität gewinnt“ so die Experten. Eine mittelstarke Mischung mit ausgezeichneten Raucheigenschaften. Die Raumnote wurde als sehr intensiv empfunden, eben eine Englische Mischung. Im Rahmen des Clubs der Wiener Pfeifenfreunde werden nun regelmäßige Tabakverkostungen in angenehmer Atmosphäre stattfinden. Jeder Interessierte ist herzlichst dazu eingeladen. Ihr Christian Hembach Vorschau auf die nächste Tabakverkostung: Auf der Spur der Heiligen Dreifaltigkeit, oder ist es wirklich der gleiche Tabak? Stokkebye Bulls Eye, Davidoff Flake Medaillons und Dunhill DeLuxe Navy Rolls im Vergleich. Wann und wo erfahren Sie in Kürze! |
Fotos & Text © Chris Hembach, Thomas Schober (www.cigars.at)
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