< zum Portal                   + + +  C L U B - N A C H R I C H T E N  + + + C L U B - N A C H R I C H T E N + + +




 A PINCH OF SNUFF - Ein Clubabend im Zeichen des Schnupftabaks 

   "A PINCH OF SNUFF" MIT VIDEO IMPRESSIONEN VOM CLUBABEND



Video © 2009 by Thomas Schober   
 
Liebe Pfeifenfreunde!

Wir haben die Nase voll ... Schnupftabak?!?

Unter diesem Motto stand im März unser traditioneller Clubabend und wahrlich, die Nasen waren voll. Ein besonder lebhaft gestalteter und hervorragend vorbereiteter Vortrag unseres Clubmitglieds Erich Gansfuss entführte uns in das Reich des duftend-schnupfigen Tabakgenusses und eröffnete uns so die Welt des Schnupftabaks.

Historiker gehen davon aus, daß das Schnupfen verschiedenster Arzneimittel schon im alten China um ca. 1000 n. Chr. verbreitet war, die Anwendung von Tabak wird ab ca. 1370 angenommen. Für die europäische Kultur war mit der Entdeckung der neuen Welt die erste Berührung gegeben, denn schon die Indios auf Haiti wussten wie man Tabak fein reibt und mittels ritueller Einbringung in die Nase die Götter besänftigt. Jean Nicot brachte Tabak und Anwendungsformen 1561 via Portugal nach Frankreich, wo er als "Puder der Königin" bekannt wurde. Durch diplomatische und kriegerische Verflechtungen lernte der englische König Charles II. das Schnupfen in Frankreich kennen und exportierte sein Wissen bei seiner Rückkehr nach England, wo ein wahrer Hype um diese Form des Tabakkonsums entstand. Die große Zeit der Seefahrt und der napoleonischen Kriege taten ihr übriges dazu, um Schnupftabak weltweit zu verbreiten.

Heutzutage sind zwei Verfahren gebräuchlich um Tabak schnupftauglich zu machen. Einerseits das traditionelle Verfahren, wo verschiedenste Tabakblätter zusammengestellt, gesoßt, fermentiert, gelagert, getrocknet und letztendlich zerrieben, sowie mit Aromamischungen und Ölen versetzt werden. Andererseits das Schnellverfahren, bei dem die einzelnen fermentierten und entrippten Tabakblätter zu einem Mehl zerrieben werden und nach kurzer Lagerung mit Aromen versetzt werden. Aus diesen Prozeduren entstehen die unterschiedlichen Arten Snuff, Schmalzler und Klassik. Der mittlerweile verbotene weiße Schnupftabak ist eigentlich kein Tabak sondern nur mit Menthol versetztes Schnupfpulver.

Eine breite Palette an Techniken bietet zahlreiche Möglichkeiten des Aufschnupfen, entweder vornehm mit zwei Fingerspitzen, oder klassisch vom Handrücken weg. Brachiale Methoden, wie zum Beispiel das Bilden von Linien und das einziehen mittels Strohhalm oder gar Maschinenschleudern sind eher mehr spektakulär als genußorientiert. Die gesellige Note kommt bei einigen Riten natürlich auch nicht zu kurz, von diversen Möglichkeiten, sich an den Händen zu berühren oder gemeinsam auf Kommando zu schnupfen bis hin zur so genannten "Staffelpries", bei der jeder Teilnehmer einen Teil seinen Tabaks zu den anderen beimengt und dann mittels Strohhalm im Staffelstil reihum schnupft.

Nach diesem eindrucksvollen Referat ging es natürlich an die praktische Erfahrung. Erich hat weder Kosten noch Mühen gescheut und uns eine breite Palette von gängigen Schnupftabaksorten bereitgestellt. Von tabakechten Mischungen, über die mittlerweile seltene weißen Sorten, bis hin zu exotischen Produkten mit Cola-, Erdbeer- oder Himbeergeschmack. Auf Seite der klassisch englischen Richtung danken wir unsem Neo-Clubmitglied Anselm Lucas Semmelmeyer für Kostproben der Traditionsmarke Fribourg & Treyer.

Im Rahmen des Clubabends war es uns wieder eine Ehre altbekannte und neue Pfeifenkünstler zu begrüßen. Jan Kloucek hat mit sprachlicher Unterstützung von Tomas Mahovsky, wieder einige neue Werke seiner Jan-Pipes präsentiert. Die beiden brachten auch eine große Überraschung für uns mit, einen Pfeifenworkshop Ende Juni in Tschechien, der unseren Clubmitgliedern die Möglichkeit bietet selbst in den Gefilden des Handwerks zu schnuppern und eine eigene Pfeife herzustellen. Ebenfalls aus unserem nördlichen Nachbarland stammend, hat Radka Hofmannova ihre selbstkreierte Pfeifenmarke "Pearl-Bee" vorgestellt und die ersten Exemplare bestaunen lassen. (erhältlich ab April 2009 im Pfeifenkonsulat)

ürlich war auch wieder unser heimischer Star David Wagner anwesend, der gerade erst seine neue Marke sVen! aus der Taufe gehoben hat. Diese perfekt verarbeiteten klassischen Pfeifen sind in gewohnter Qualitat und mit ihren orangen Pfeifenbeuteln ein richtiger Blickfang. (ebenfalls exklusiv erhältich im Pfeifenkonsulat)

Im prall gefüllten Saal unseres Clublokals "Zum narrischen Kastanienbaum" haben wir uns auch über Zuwachs gefreut und konnten, neben unseren Freunden vom Pfeifenclub Vindobona und einigen interessierten Gästen, auch zwei neue Mitglieder in unsere Reihen aufnehmen, Anselm Lucas Semmelmeyer und Gerhard Beneš. Die mittlerweile stattlich angewachsene, gesellige, Runde konnte wieder nur durch die allseits gefürchtete Sperrstunde am Durchrauchen der Nacht gehindert werden.

An dieser Stelle nutzt der Clubvorstand die Aufmerksamkeit für einen Aufruf:
Liebe Freunde, Ihr seid herzlich dazu eingeladen auch ein paar Zeilen für unsere Homepage beizutragen, sei es ein Bericht über eine tolles Raucherlebnis, Erfahrungen mit dem Rauchverbot in Lokalitäten und interessante Hintergründe zu klassischen Themen wie Pfeifenmarken, Pfeifenmacher oder Tabak. Wir wollen in Zukunft unserer Online-Plattform ein wenig mehr Leben einhauchen und hoffen auf zahlreiche Unterstützung!!!

Für den Club der Wr. Pfeifenfreunde
Florian Lukesch

(ts) März 2009  

Click here to see this video in a larger HD-Quality in our YouTube Channel!
YouTube Channel

 < zum Portal