Cigars.at - Die Pfeifenmeisterschaft 2008

Im oberösterreichischen Teil des Salzkammergutes, zwischen der Bezirksstadt Gmunden mit dem aus einer Fernsehserie bekannten Schloss Orth und Traunkirchen liegt der Gmundner Berg.
An dessen Fuß findet man den Ort Reindlmühl, die Wohn- und Wirkungsstätte von
Dipl. Ing. David A. Wagner, den Pfeifenrauchern und –kennern bekannt unter „baff?“.

In dieser von weitreichenden Wäldern und saftig grünen Wiesen umgebenen und von einem Bach durchflossenen Ortschaft bewohnt David ein kleines uriges Bauernhaus. In der ehemaligen Scheune des Hofes befindet sich seine berühmte Werkstatt.

Von Außen eher unscheinbar, verbergen sich im Inneren neben Drehbank, Bandschleifer etc. auch ein Sandstrahlgerät, sowie zahlreiche Plateaus, Bambus, Edelhölzer und Mundstück- materialien.

David fertigt Freehandformen und klassische Modelle. Besonders hervorzuheben sind die „Pfeifen nach Maß“. Da kann sich der Kunde seine Pfeife ganz individuell anpassen lassen.

Die Auswahl des Holzes ist für die Entstehung einer Pfeife sehr wichtig. David zeigt hier im Bach neben seinem Haus, wie man mit Wasser die Maserung eines Kantels gut sichtbar machen kann.

Im Regelfall wird die Form der Pfeife auf den Kantel gezeichnet. Mit viel Erfahrung wird dabei möglichst nach der Maserung gearbeitet. Nach dem Bohren der Tabakkammer und des Rauch- kanals wird die Grobform an der Bandsäge zugeschnitten.

Dann wird an der Schleifscheibe die Pfeifenform herausgearbeitet. Mit dem Bandschleifer, der für David konstruiert wurde, wird die Arbeit verfeinert. Der große Vorteil dieser Maschine besteht darin, dass mit der Hand praktisch auf allen Seiten des Pfeifenkopfes Druck auf das Schleifband ausgeübt werden kann.

Besonders gut hat sich baff? auf dem Gebiet des Sandstrahlens entwickelt. In der Werkstatt hat David eine eigene Sandstrahlkabine, deren Details auf den Bildern ersichtlich sind. Mit der Sandstrahlpistole, die zwei Schläuche beherbergt, wird das Strahlgut mit großem Druck auf das Holz der Pfeife geschossen. Im oberen Schlauch befindet sich das Strahlmaterial, im unteren Schlauch die Pressluft. Als Strahlmaterial kann aus Keramik, Glas, Metall, Kunststoff oder Sand bestehen. Aus der Erfahrung verwendet jeder Pfeifenmacher (der selbst „Strahlen“ kann) sein ihm persönlich zielführendstes Material. Jahrelanges Experimentieren ist notwendig um zu solch wunderbaren Ergebnissen zu gelangen, wie sie David Wagner hervorbringt.

Hier ein Beispiel einer Tanshell, eine Billnadian. Dieses Modell ist eine Eigenkreation von David, eine Mischung aus Billard und Canadian. Gerade helle sandgestrahlte Pfeifen dürfen im Holz keine Mängel aufweisen.
Baff? Tanshell

Besondere Aufmerksamkeit und viel Zeit (in der Regel mehr als für den Pfeifenkopf) wird für die Mundstücke aufgewendet. David fertigt jedes Mundstück aus Stangenmaterial und verwendet keine vorgefertigten Rohlinge. Baff Mundstück

Gerade das Mundstück ist häufig entscheidend dafür, ob eine Pfeife gerne in den Mund genommen wird oder nicht. Wichtig ist hier die Verwendung bester Materialqualität.

Arbeitsschutz und entsprechende Staubabsaugung, wie in der Fotostrecke zu sehen, sind unbedingt notwendig um die Herstellung des wohlfeilen Rauchgerät wohlbehalten und gesund zu überstehen.

Nach getaner Arbeit kann David zufrieden auf seine Ergebnisse schauen und auch genussvoll eine Pfeife rauchen. Mr. Baff ist einer der wenigen Pfeifenschneider, der auch selbst Pfeife raucht. Die verspürte Lust an diesem Genussrauchen kann er dabei sichtlich nicht verstecken ;-)

David Wagner hat sich auf Grund seiner perfekten Arbeit auf dem nationalen und internationalen Markt etabliert und hat auch außerhalb von Europa (z.B. in den USA und in Japan) Liebhaber und Käufer seiner Pfeifen gefunden.

baff? Pfeifen

Eine kleine Auswahl von "baff?" Pfeifen - zur Verfügung gestellt von Chris Hembach.